Fürstlicher Wohnsitz
Wiege
Paradewiege des Erbprinzen Luitpold v. Bayern, Möbelfabrik Hans Kaiser, Regensburg, um 1900. Neue Residenz Bamberg, Kaiserappartement, Toilettezimmer der Erbprinzessin, Raum 14a
Der Querschwinger hängt in einem Gestell mit Baldachin, dessen hoher Ständer von einem Löwen mit bayerischem Wappen bekrönt ist, um die Bedeutung des königlichen Prinzen zu zeigen. Dazu kommen das rötliche Mahagoniholz, die Vergoldung des Schnitzwerks und die für Ornament und Form gewählte Stilstufe des Neoklassizismus.
Mit der Säkularisation verlor das Fürstbistum Bamberg seine Selbstständigkeit und wurde in das Königreich Bayern eingegliedert. Nun musste die Verbindung des Königshauses zu den neuen, entfernten, fränkischen Landesteilen deutlich werden und so wurde die Bamberger Residenz immer wieder Mitgliedern des Hauses Wittelsbach als Residenz zugewiesen. Im Jahre 1900 wurde das frisch vermählte Erbprinzenpaar Rupprecht (1869-1955) und Marie-Gabriele nach Bamberg geschickt, damit der nächste Erbe Bayerns als Franke zur Welt kommen sollte, was dann auch im Jahre 1901 geschah.