Fürstlicher Wohnsitz
Chinesisches Kabinett
Chinesisches Kabinett, Ausstattung um 1707. Neue Residenz Bamberg, Fürstbischöfliches Appartement, Raum 22.
Das Chinesische Kabinett ist die erste Raumausstattung dieser Art in Franken und entstand um 1707. Auftraggeber war Fürstbischof Lothar-Franz v. Schönborn (1693-1729), der Bauherr der Neuen Residenz.
Korrekter wäre der kleine Raum als Holländisches Kabinett zu bezeichnen. In Anlehnung an Kupferstiche von Daniel Marot wurde der in den Niederlanden entstandene Raumtyp eines Lack- und Porzellankabinetts in Bamberg übernommen. Erst kürzlich wurde der Name eines Lackierers Landtberger gefunden, der für die chinoisen Lackmalereien auf dunkelblauem Grund an den eingelassenen Tafeln 1708 bezahlt wurde. Trotz Unstimmigkeiten zwischen Raumgröße und Wandverkleidung, zeigt die holztechnische Verarbeitung, dass die Vertäfelung keineswegs für einen anderen Raum gefertigt worden ist.