Schätze der Bistumsgeschichte
Sternenmantel Kaiser Heinrichs II.
Italien oder Süddeutschland, Goldstickerei in Anlegetechnik auf blauviolettem Seidensamit, um 1014 bis 1024, neuer Träger: blauer Granatapfeldamast, Italien, um 1450, H: 154 cm, Diözesanmuseum, Bamberg
Der Sternenmantel zeigt die Sternbilder des antiken Kosmos, nun jedoch auf Christus als Weltenherrscher ausgerichtet.
Der Mantel mit seinen aufwendigen Goldstickereien war ein Geschenk des apulischen Fürsten Ismahel an Kaiser Heinrich II., der in der Randinschrift als „Zierde Europas“ gepriesen wird. Ismahel gab dieses diplomatische Geschenk wohl nach der gegen die Byzantiner verlorenen Schlacht von Cannae 1018 in Auftrag, um die Unterstützung des Kaisers zu gewinnen. Er starb kurz nach der Übergabe in Bamberg 1020. Die Darstellung des christlich umgedeuteten Kosmos auf dem Mantel transportiert die Aussage, dass auch die Herrschaft des Kaisers unverrückbarer Teil der göttlichen Weltordnung sei.