"Ecclesia und Synagoga am Bamberger Dom: Ein schwieriges Erbe?"

Die umstrittene Figurengruppe Ecclesia und Synagoga am Bamberger Dom war am 7. Juli 2021 Thema eines öffentlichen Expertenforums in Bamberg. An dem Gespräch nahmen unter anderen der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, teil.

 

Die Bamberger „Synagoga“ gilt aufgrund ihrer Anmut und bildhauerischen Perfektion als eine der schönsten mittelalterlichen Kathedralfiguren. Der Vorschlag ihrer Entfernung aus dem Bamberger Dom rief vor einem Jahr vor allem Entrüstung, aber auch Zustimmung hervor. Im Erzbistum Bamberg hat sich eine Expertengruppe mit der langen Tradition des Antijudaismus in der christlichen Kirche und ihrer Bildbotschaften befasst.

Mit der Podiumsdiskussion sollte die Öffentlichkeit an den Fragestellungen zum Umgang mit den Figuren, die kein einfaches Kulturerbe darstellen, eingebunden werden. Diskussionsgäste waren neben Erzbischof Ludwig Schick und dem Zentralratspräsidenten der Juden, Josef Schuster, Ludwig Unger für den bayerischen Antisemitismus-Beauftragten. Von der Universität Bamberg waren der Lehrstuhl für Judaistik, Susanne Talabardon, sowie der Lehrstuhl Kunstgeschichte des Mittelalters, Stephan Albrecht beteiligt.

Gleichgültigkeit gegenüber judenfeindlichen Darstellungen hält Birgit Kastner, Leiterin der Hauptabteilung Kunst und Kultur des Erzbistums Bamberg, für genauso bedenklich wie die Vorstellung, durch eine Entfernung einer Figur Geschichte optimieren zu können. In ihrer Einführung zur Diskussion erläuterte sie die Bedeutung der Figuren und ihre Geschichte. Moderiert wurde die Diskussion von Barbara Schneider vom Bayerischen Rundfunk.