DomBerg und DomQuartier: Museen in Salzburg und Bamberg

Museumskooperationen und internationale Museumsentwicklungen

Vortrag am 4. Mai um 20 Uhr im Historischen Museum Bamberg

Salzburg hat seit 2014 die Marke „DomQuartier“, Bamberg seit 2013 „Domberg – Museen um den Bamberger Dom“. Beide Museumskooperationen vereinen fünf Museen und Sammlungen um den jeweiligen Dom. Für das Salzburger Konzept zeichnet der internationale Museumplaner Dieter Bogner verantwortlich, der von Kiew bis New York große Museums- und Ausstellungsprojekte realisiert hat. In Bamberg gibt er am Mittwoch, 4. Mai um 20 Uhr einen Einblick in sein 2006 bis 2014 betreutes Projekt und spricht in den Dombergmuseen über „Internationale Museumsentwicklungen: Isolation oder Kooperation am Beispiel des Domquartiers Salzburg und seiner Museen“.

Zwei Städte - eine Idee: Fünf Museen – ein Erlebnis

Fünf Museen, die in einem engen räumlichen und inhaltlichen Zusammenhang um einen Dom angeordnet sind, scheinen sich für eine Kooperation geradezu aufzudrängen. Dass dieser Prozess in beiden Fällen, in Salzburg und in Bamberg, Jahre, fast Jahrzehnte, gedauert hat und zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen gekommen ist, macht die Sache spannend. Für die Bamberger Dombergkoordination Anlass genug, den Domquartierplaner nach Bamberg einzuladen, um sich über die Salzburger Idee aus erster Hand berichten zu lassen. Dieter Bogner hat in Salzburg ein Konzept entworfen, das neben der Zusammenführung und Profilierung der Ausstellungen und des Ausstellungsrundgangs einen einzigartigen baulichen Rundgang ermöglicht, indem die alten Verbindungswege zwischen Dom und Umbauung erneuert und wieder geöffnet wurden. „Ein Panoramarundgang am Domberg würde auch in Bamberg mehr Besuche in die Museen locken, doch bleibt das in Bamberg wohl eher schöne Vision“, erläutert Kastner. „Die Verbindung Diözesanmuseum –Dom besteht zwar, und auch in Bamberg gab es einen Verbindungsbau zwischen Dom und Hofhaltung und einen Brückengang zwischen Hofhaltung und Neuer Residenz. Beide Bauteile wurden jedoch im Laufe der Geschichte abgetragen, so dass wir leider keinen Rundgang wie in Salzburg einfach reaktivieren können. Aber die Idee ist großartig!“

In Bamberg war die Kooperation der Museen um den Bamberger Dom ein lange gehegter Wunsch. 2011 nahmen die politischen Bestrebungen erneut Fahrt auf und konnten den Zusammenschluss der verschiedenen Träger unter der Dachmarke „Domberg – Museen um den Bamberger Dom“ im Rahmen eines staatlich und städtisch geförderten Projekts auf den Weg bringen. Für die Kooperation ist im Bamberger Modell seit 2013 eine Museumskoordinatorin zuständig, wobei die staatlichen, städtischen und kirchlichen Institutionen rund um den Domplatz dabei selbständig und in eigener Trägerschaft geblieben sind.

Modelle der Kooperation in Salzburg und Bamberg

In Bamberg ist seit Januar 2016 der Freundeskreis der Museen Träger der Kooperation mit der Museumskoordinatorin Birgit Kastner als Geschäftsführerin. Der Vorsitzende des Ferundeskreises und Zweite Bürgermeister der Stadt Bamberg, Christian Lange, engagiert sich persönlich für die Verstetigung des Projekts „Dombergkooperation“ und die Stärkung des Museumsstandorts Bamberg. „Wir führen Gespräche in München, wir haben ein hervorragendes Netzwerk aus Politik und Wirtschaft mit der Struktur unseres Vereins geschaffen, und wir haben alle drei Trägerinstitutionen der Museen als Zuschussgeber gewinnen können. Zudem können wir in Bamberg auf kulturell sehr engagierte Bürger und Firmen bauen, denen ich an dieser Stelle für ihre Unterstützung danke ebenso wie dem Stadtrat.“

Neben den Aufgaben der Koordination im Rahmen von Vermarktung, Öffentlichkeitsarbeit und Museumspädagogik arbeitet der Freundeskreis daran, das Angebot und die Ausstattung der Museen verbessern. Dazu zählt auch eine Reihe an Vortragsveranstaltungen, zu denen Dieter Bogner den Auftakt macht.

Im Salzburger Modell, das der Museumsplaner im Rahmen seines Vortrags „Internationale Museumsentwicklungen: Isolation oder Kooperation am Beispiel des Domquartiers Salzburg und seiner Museen“ vorstellen wird, hat man sich – anders als in Bamberg - vertraglich zu einer Arbeitsgemeinschaft als gemeinsame Verwaltungseinheit zusammengeschlossen und sich auf einen gemeinsamen Haupteingang mit einer einheitlichen Eintrittskarte und einen gemeinsamen Museumsshop geeinigt. Konzeptionell haben sich die Museen für dieses Projekt neu aufgestellt und auf den gemeinsamen thematischen Schwerpunt „Barock“ ausgerichtet: Der 1,3 Kilometer lange Rundgang führt durch ein 15 000 Quadratmeter umfassendes Museumsareal mit rund 2000 Ausstellungsstücken. Die Dombergmuseen sind hier in ihrer Ausdehnung durchaus vergleichbar – mit dem Unterschied der höchst heterogenen, verwinkelten und komplexen Raumfolgen ihrer historischen Gebäude. Hier sind auch noch immer Einzelkarten zu lösen, doch besteht seit 2014 mit dem „Dombergticket“ die Möglichkeit, für 10 Euro ein gemeinsames Ticket für alle Häuser zu erwerben, mit dem Vorteil, dass das Ticket für einen Erwachsenen mit bis zu drei Kindern ein ganzes Jahr gültig ist, um die einzelnen Eintritte einzulösen.

Zu den gemeinsamen Angeboten gehört auch die sonntägliche Highlightführung, die seit diesem Jahr das Thema „Glanz des Barock in den Museen um den Bamberger Dom“ sowie die regelmäßigen Kunstsnack-Führungen und das gemeinsame große Museumstagsprogramm am 22. Mai. Zu ihren Angeboten informieren die Museen um den Bamberger Dom auf der gemeinsamen Website www.domberg-bamberg.de auf Facebook und per App.

Vortrag am 4. Mai am Domberg

Der Vortrag „Internationale Museumsentwicklungen: Isolation oder Kooperation am Beispiel des Domquartiers Salzburg und seiner Museen“ von Dieter Bogner am 4. Mai im Historischen Museum Bamberg in der Alten Hofhaltung ist öffentlich und beginnt im 20 Uhr im Anschluss an die geschlossene Jahresmitgliederversammlung des Freundeskreises. Der Eintritt zur Vortragsveranstaltung beträgt drei Euro, für Mitglieder des Freundeskreises ist der Eintritt frei, Einlass ist um 19:45 Uhr.

Information und Anmeldung: Tel. 0951 / 87 1159, birgit.kastner(at)stadt.bamberg(dot)de.

Ort: Historisches Museum Bamberg, Domplatz 7, 96049 Bamberg Veranstalter. Freundeskreis der Museen um den Bamberger Dom e.V.