"Büchertürme" auf dem Domberg

Am 12. Juli fiel im Bayerischen Nationalmuseum im Beisein von Schirmherr Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo der Startschuss für das Projekt „Büchertürme, Türmer, Turmschreiber“ zur Leseförderung. Die Dombergkoordination nahm zusammen mit Viertklässlern der Hugo-von-Trimbergschule daran teil.

Lesung im Historischen Museum Bamberg, Foto: Eva- Ute Jacob
Die Viertklässler der Trimberg-Schule mit Musiklehrerin Yvonne Spangel (v.l.), stellvertretenden Schulleiter Georg Schmidt, Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo und Klassleiterin Ingrid Heimler im Kanonenhof des Bayerischen Nationalmuseums. Foto: Barbara Donaubauer

Das Projekt zur Leseförderung des Vereines „Bayern liest e.V.“ steht unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo. Zusammen mit den Museen (Bayerisches Nationalmuseum, Museen um den Bamberger Dom, Museum Villa Stuck) ist das Museumspädagogische Zentrum München unter Leitung von Dr. Josef Kirmeier der wichtigste Kooperationspartner des Projekts, der es personell und vor allem auch finanziell unterstützt.

Mit den Schülerinnen und Schülern aus Bamberg sitzen noch fünf weitere Klassen und Initiativen aus ganz Bayern im prunkvollen Mars-Venus-Saal des Bayerischen Nationalmuseums. Im Anschluss an die Begrüßungsreden dürfen sie vor großem Publikum präsentieren, was sie in mehrwöchiger Beschäftigung mit Literatur, Museen und Musik erarbeitet haben. Sie haben viel Zeit und Engagement in das Projekt gesteckt:

Die Klasse der Hugo-von-Trimbergschule hatte sich intensiv mit dem Kinderbuch „Ohne Musik ist alles nichts“ des Münchner Autors Rudolf Herfurtner beschäftigt und dazu eine Klanginstallation erarbeitet. Zu einer Lesung reiste der Autor sogar persönlich nach Bamberg ins Historische Museum. Dort besuchten die frischgebackenen jungen Musikexperten auch die Ausstellung „Der Gute Stern oder Wie Herzog Max in Bayern die Zither entdeckte“. Kulturvermittlerin Eva-Ute Jacob packte dazu viele interessante Geschichten aus und beantwortete die Fragen der Kinder. In der Staatsbibliothek durften sie in der aktuellen Sonderausstellung „Ein königliches Geschenk. Die Bibliotheca Bipontina in Bamberg“ kunstvolle Buchillustrationen und kostbar verzierte Einbände im „geheimnisvoll beleuchteten“ Scagliolasaal bestaunen. Der Rosengarten der Neuen Residenz diente als Kulisse für selbst erarbeitete Spielszenen zu Geschichten des Kinderbuchs. „Die erfolgreiche Umsetzung der kreativen Ideen wären ohne die unkomplizierte und tatkräftige Unterstützung der beteiligten Kulturinstitutionen und der Museen um den Bamberger Dom nicht möglich gewesen“, betont Dombergkoordinatorin Christiane Wendenburg und freut sich über die Ergebnisse der gelungenen Zusammenarbeit.

Die Reise ins Bayerische Nationalmuseum nach München war Höhe– und Endpunkt des Projektes. Hier machten die Bamberger Eindruck! Selbstbewusst präsentierten sie vor versammelten Honoratioren und Gleichaltrigen, einem großen Publikum von 140 Personen, den Hexentanz aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“. „Bestens gelaufen“ freuten sich die Lehrerinnen, Ingrid Heimler und Yvonne Spangel nach dem kräftigen Applaus und dem Foto mit Staatsminister Prof. Dr. Piazolo. „Die Kinder sind ja gleichsam über sich hinausgewachsen!“ lobte auch Ulrike Roos von Rosen, 1. Vorsitzende des Vereins „Bayern liest“.

Zum Abschluss ging es zur allgemeinen Freude durchs Museum. Der Tag endete mit Beckenschall und Paukenschlag bei einer eigens für die Gäste aus Bamberg organisierten Führung durch die Instrumentensammlung.

Es bleibt zu hoffen, dass sich noch viele Klassen an der Leseaktion „Büchertürme, Türmer, Turmschreiber“ beteiligen und Bamberg es schafft, den Bücherturm so hoch wachsen zu lassen wie die Türme des Bamberger Domes!