Malerei des Mittelalters

Triumph der katholischen Kirche: Vernunft, Gnade, Schrift und Tradition – Fundamente der christlichen Gotteserkenntnis

Otto van Veen (um 1556–1629) 1615/20 Holz, 75,3 x 106,3 cm Aus der Kurfürstlichen Galerie München Staatsgalerie in der Neuen Residenz Bamberg (Inv.-Nr. 807)

Der aus sechs Bildern bestehende Zyklus besitzt eine ausgefeilte, hochgelehrte Ikonographie und ist ein charakteristisches Thema der Gegenreformation.

Jedes Gemälde zeigt einen Wagen des Triumphzugs. Das hier abgebildete Gespann wird geführt von den Kirchenschriftstellern Justinus (Philosoph und Märtyrer, ganz links, als christlicher Kyniker charakterisiert) und Tertullian (ein Jurist; er sieht aus dem Bild heraus); dahinter schreiten Augustinus und Eusebius von Caesarea. Hinter dem Gespann ist Thomas von Aquin zu erkennen. Die allegorischen Frauengestalten sind nicht charakterisiert. Hinter dem Wagen gehen die Vertreter des Judentums und des Islam, in der Mitte, erhobenen Hauptes „Ethnicus“ mit dem Gesamtwerk des Aristoteles. Otto van Veen war einer der Lehrer des Peter Paul Rubens.

Staatsgalerie