Malerei des Mittelalters

Die Sintflut

Hans Baldung, gen. Grien 1516 Lindenholz, 81,9 x 65,2 cm Leihgabe der Museen der Stadt Bamberg Staatsgalerie in der Neuen Residenz Inv.-Nr. L 1549

Hans Baldung schildert die biblische Sintflut in der Bedeutung, die sie für die Menschen des 16. Jahrhundert hatte: als irdische Katastrophe, die auf die Endzeit vorausweist.

Gott befahl Noah, eine Arche zu bauen und von jedem Lebewesen ein Paar mitzunehmen. Dann kam der Regen. Das Wasser stieg höher als die höchsten Berge und vernichtete alles Leben (Genesis 6,5–9,17).
In den Mittelpunkt stellt der Künstler den Überlebenskampf von Mensch und Tier außerhalb der Arche, die er nicht als Schiff, sondern als Kasten darstellt (= lat. arca; hebr. tebah). Die unterschiedlichen Lichtphänomene basieren auf dem 8. Kapitel der Apokalypse und heben den Aspekt des endzeitlichen Strafgerichts hervor. Die zeitgenössische Diskussion über eine unheilverkündende Planetenkonjuktion verleiht dem Thema einen aktuellen Bezug.

Staatsgalerie