Malerei des Mittelalters

Das Opfer Abrahams

Lucas Cranach d. Ä. (1472–1553), 1530 Lindenholz, 83,5 x 116,7 cm Aus Schloss Schleißheim Staatsgalerie in der Neuen Residenz, Inv.-Nr. 4557

Um Abrahams Gehorsam zu prüfen, verlangte Gott von ihm die Opferung seines Sohnes. Im letzten Augenblick vor der Tat kam ein Engel herbei, um die Tat zu verhindern.

Die Darstellung basiert auf Genesis 22,1–13. Im Vordergrund des Gemäldes sieht man die begleitenden Knechte und den Esel, die Opferszene geschieht links auf dem Berg – eine ungewöhnliche wie künstlerisch reizvolle Entscheidung des Meisters. An Stelle sein Sohnes wird Abraham schließlich einen Widder opfern.
Die Tafel diente höchstwahrscheinlich ursprünglich als Unterbau (Predella) eines Flügelaltars; weitere Bestandteile sind nicht bekannt. Themen des Alten Testament dienten stets als Präfiguration des Lebens Christi. Das Opfer Abrahams deutete auf die Kreuzigung Christi voraus: Hier wie dort war ein Vater bereit, seinen Sohn zu opfern.

Staatsgalerie